Wissenswertes
Über Bienenwachs
Bienenwachs ist verdichtetes Sonnenlicht. Die Bienen schwitzen ihr eigenes Skelett aus, ihre Wohnstätte, ihre Kinderstube, ihren Vorratsraum.
Die wundersamste Substanz eines Bienenstocks ist das Bienenwachs. Aus ihren acht Wachsdrüsen am Hinterleib schwitzen Bienen unter hohem Energieaufwand flüssiges Wachs aus, welches unmittelbar zu kleinen, weißen Wachsschüppchen aushärtet.
Die schneeweißen Wachsplättchen werden im Stock zum Bau der Bienenwaben benutzt. Durch das Einlagern von farbigem Pollen, Honig und das Überziehen mit Propolis färbt sich das Wachs gelb. Das Bebrüten verhärtet die Substanz weiter, da jede schlüpfende Biene in jeder Zelle ihr Puppenhäutchen hinterlässt. Ein neu geborenes Bienenvolk, ein nackter Bienenschwarm, bildet, wenn es eine geeignete Behausung zum Leben gefunden hat, als erstes dieses Wabenwerk aus. Ihr „Skelett“ wächst innerhalb der warmen Schwarmtraube von innen heraus. Erst dann kann die Bienenkönigin Eier in die einzelnen Zellen ablegen und die Bienen ihre Vorräte einlagern. So einzigartig, wie jedes Bienenvolk dem Imker in seinem Wesen entgegenkommt, so einzigartig ist der Wabenbau eines jeden Volkes verschieden von dem der anderen Völker. Nur im Naturwabenbau, wie er in der Demeter-Betriebsweise als Alleinstellungsmerkmal vorgeschrieben ist, kann sich die Individualität des Volkes ausdrücken. Die individuelle Gestaltung des Wabenwerks beeinflusst die Volkszusammensetzung, den Geruch, die Kommunikation und somit die wesentlichen Abläufe in einem Bienenorganismus.
Foto: Norbert Poeplau
Bienenschweiß – der brennt
Das Schwitzen von 1 kg Wachs kostet die Bienen die Energie von etwa 7 kg Honig. Die Bienen müssen also den Honig wieder zu sich nehmen und erneut verwandeln. Dabei fließen Wärmekräfte hinein. Verbrennen wir eine Kerze, so wird die verlagerte Energie in Form von Licht und Wärme wieder frei. Das Ernten von reinem Wachs ist einer der aufwändigsten Prozesse in einer Imkerei. Die dunklen Waben werden mit Hilfe von Wasserdampf geschmolzen und später aufwändig gereinigt. Pro Volk und Jahr kann man mit einer Ernte von 1kg Wachs rechnen.
Bienenwachs besteht aus über 300 bisher nachgewiesenen Einzelsubstanzen, in der Hauptsache Ester, höhere Fettsäuren, Phenole und organische Säuren, etc. Viele Stoffe pflegen oder sollen heilen und werden über unsere Haut aufgenommen. Daher findet Bienenwachs sich oft in Bienenwachsauflagen oder Salben wieder. Als Auflage soll es Husten, Gelenkbeschwerden und muskuläre Verspannungen lindern. In Salben dient Wachs zudem als Wärmeträger, Schutz vor äußeren Einflüssen und Konsistenzgeber. Aufgrund seiner hohen Qualität wird Wachs aus biologisch-dynamischer Bienenhaltung (Demeter) von Heil- und Kosmetikherstellern stark nachgefragt.
Im Trend liegen zudem Wachstücher als Alternative zur Frischhaltefolie. Diese sinnvolle Alternative zu Aluminium oder Plastik können wir nur unterstützen und wärmstens empfehlen. Tipp: kaufe solche Tücher nicht billig mit mangelnder Qualität ein. Wichtig ist Stoff aus kontrolliert biologischem Anbau und hochwertiges, unbelastetes Wachs aus biologisch-dynamischer Bienenhaltung (Demeter) dafür (gibt es demnächst hier im Shop.)