Welcher Honig ist der gesündeste?
Lesezeit ca. 5 Minuten, 798 Wörter
Oft werden wir nach dem gesündesten oder besten Honig gefragt. Es gibt einige Unterschiede.
Aber vorweg: Jeder Honig, der wie bei Immenkraft, nicht erhitzt (roher Honig), hochrein und frei von Pestizidrückständen ist, ist gesund. Wenn er dazu noch aus einer biologisch-dynamischen Bienenhaltung (Demeter) kommt, hast Du bei der Wahl alles richtig gemacht. Folge daher als erstes Deinem Geschmack und zwinge Dich nicht dazu, einen Honig zu essen, den Du nicht magst. Essen soll auch Freude machen.
Nun aber zu den Unterschieden der Sortenhonige:
- Dunklere Honige enthalten mehr Polyphenole (unter anderem Flavonoide), welche antioxidativ wirken und immunfördernde Eigenschaften haben. Zum Beispiel Waldhonig, Buchweizenhonig oder Kastanienhonig (letzterer zur Zeit nicht im Shop). Buchweizenhonig hebt sich dabei besonders durch seine antioxidativen Eigenschaften hervor.
- Waldhonig enthält zudem mehr Mineralstoffe als Blütenhonige. Ihn stellen die Bienen aus den süßen Ausscheidungen von Blattläusen her. Waldhonig hat aber einen geringeren Pollenanteil als Blütenhonig.
- Lindenhonig ist wohltuend, wenn Du unter Schlafstörungen leidest. Er wirkt, wie die Linde, beruhigend. Probiere am Abend einen Lindenblütentee mit etwas Lindenhonig.
- Bei den Blütenhonigen ist der herbe Kastanienhonig (zur Zeit nicht im Shop) aufgrund seiner Flavonoide und weiterer Polyphenole hervorzuheben. Zudem enthält er mehr Tannine, welche ebenfalls entzündungshemmend und antibakteriell sind.
- Löwenzahnhonig ist eine Rarität. Der Löwenzahn ist günstig für unsere Verdauung, für die Galle und Leber. Daher hat der Honig von Löwenzahnblüten ebenfalls diese positiven Eigenschaften.
- Ähnlich verhält sich Akazienhonig. Er hilft der Verdauung, entgiftet die Leber und kann auch bei übersäuertem Magen gute Dienste leisten. Er ist sehr mild im Geschmack und hervorragend zum Süßen von Speisen geeignet ohne deren Geschmack zu verändern.
- Rapshonig ist für den Start in den Tag und für Sportler ideal, da er aufgrund des höheren Glukosegehalts schnelle Energie liefert, was die Konzentration fördert. Er ist besonders bei Kindern beliebt. Er ist sehr süß und zartschmelzend auf der Zunge.
- Kornblumenhonig ist sehr antioxidativ. Er weist meist eine höhere Glucoseoxidaseaktivität (GOX) auf. Glucoseoxydase setzen die Bienen dem Honig über ihre Drüsen zu. Das Enzym setzt die im Honig enthaltene Glucose in das antientzündliche Wasserstoffperoxid um.
- Auch Sommertrachthonig und Lindenhonig haben eine eher hohe Glucoseoxidaseaktivität (GOX). Wichtig ist, dass der Honig auch bei Dir stets kühl und dunkel gelagert wird und dass es ein roher Honig ist.
- Frühtrachthonig nutzen gerne Pollenallergiker ab Oktober, um sich zu desensibilisieren. Im Frühtrachthonig sind Pollen von Hasel, Weide und Birke enthalten. Wir haben schon oft die Rückmeldung erhalten, dass Polenallergiker, wenn sie ab Oktober jeden Tag 1 Teelöffel Frühtrachthonig essen, im darauffolgenden Frühjahr weniger Probleme mit Pollen haben.
Unterschiede der Honige in Hinblick auf die Art der Honiggewinnung und den Erntezeitpunkt.
PRESSHONIG ist eine seltene Spezialität: Ganze Honigwaben werden händisch ausgeschnitten und ausgepresst. Durch diesen Vorgang gelangt nicht nur Honig in Dein Glas, sondern auch reichlich Perga (Bienenbrot). Dies wertet den Honig stark auf, da der Nährstoffgehalt auf das 5-6-fache ansteigt. Zum Anderen gelangen schützende Propolis und feinste Wachsteile mit in Deinen Honig.
Presshonig ist deshalb wesentlich nähstoffreicher und wertvoller für Dich. Zudem ist er viel aromatischer und komplexer im Geschmack. Durch den Pressvorgang kommt der Honig auch weniger mit Luft in Berührung als beim Schleudern, wodurch die Oxidation herabgesetzt ist, was sich positiv auf die Qualität auswirkt.
Bei unseren derzeit 9 Sortenhonigen, wie Frühtracht, Raps, Buchweizen, etc. werden die Honigwaben in der Zentrifuge ausgeschleudert. Das Perga verbleibt dabei in den Waben. Die leeren Waben bekommen die Bienen wieder zurück. Das ist notwendig, um in dicht aufeinanderfolgenden Blütentrachten die Bienenvölker zu führen.
Beim Presshonig hingegen wird die Wabe zerstört und kann den Bienen nicht wieder zurückgegeben werden. Daher gibt es diesen Honig nicht von allen Trachten und eher wenig. Die Bienen müssen das Wachs nämlich erst wieder neu erzeugen. Dies kostet sie Energie in Form von Honig. Wachs ist ein körpereigenes Produkt der Bienen und wird von Bienen ausgeschwitzt.
QUINTESSENZ Presshonig ist eine Spezialität, die es, soweit wir wissen, nirgendwo auf der Welt zu kaufen gibt - außer bei IMMENKRAFT: Im zeitigen Frühjahr, kurz vor dem Einsetzen der ersten Tracht (Blüten), werden überschüssige kleineste Wabenstücke geerntet und gepresst. Der Erntezeitpunkt ist extrem kurz und erfordert viel Erfahrung und Wissen im Umgang mit den Bienen und der Natur.
QUINTESSENZ Presshonig wurde von den Bienen über den Winter gepflegt und konnte vollendet reifen. Er ist noch üppiger und komplexer im Geschmack, als Presshonig. Hier werden nur die reinen Honigüberschüsse der Bienen geerntet. Die Völker wurden nicht mit Zucker gefüttert und das ganze Vorjahr hindurch nicht beerntet! Das bedeutet, diese Völker lebten nahezu ungestört.
WABENHONIG ist die ursprünglichste und unverfälschteste Art Honig zu essen. Es ist Honig in seiner “Naturverpackung”. Hier hast Du alle Vorteile des Presshonigs plus der Tatsache, dass keinerlei Verarbeitung (Pressen, Sieben, Abfüllen) stattgefunden hat. Wabenhonig ist noch “süßer” und “intensiver” in der Geschmacks-Empfindung, da er keinerlei Oxydation ausgesetzt war. Jeder Wabenhonig schmeckt individuell - je nachdem, mit welchem Nektar die Bienen die Zellen gefüllt haben.