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Artikel: Drohnen sorgen für Harmonie im Bienenvolk

Drohnen sorgen für Harmonie im Bienenvolk

Drohnen sorgen für Harmonie im Bienenvolk

Lesezeit: ca. 3 Minuten, 546 Wörter

In der Demeter-Bienenhaltung bleiben die "Bruderdrohen" am Leben. Etwa 20% Drohen-Anteil haben unsere Völker. In der konventionellen oder biologischen Imkerei schlüpfen nur vereinzelt Drohnen.  

Also ist Jesus eine Drohne!

Während eines Bienenseminars wurde erklärt, dass die männlichen Bienen, die Drohnen, aus unbefruchteten Eiern der Königin entstehen. „Also ist Jesus eine Drohne!“, kommentierte ein Teilnehmer das Gehörte. Jetzt mag sich mancher von Euch erschrecken, dass hier religiöse Themen mit Bienenthemen vermischt werden. Und tatsächlich spielte der Seminarteilnehmer auf die Jungfrau Maria und der unbefleckten Empfängnis an.

Drohnenbrut-Schneiden als biotechnische Maßnahme

Extra eingesetzte Drohnenwaben werden in der konventionellen und biologischen Bienenhaltung seit dem Einschleppen der Varroamilbe (ein Bienenparasit aus Asien) heute vor dem Schlupf der Drohnen ausgeschnitten und vernichtet. Der Grund ist, dass Drohnenbrut häufiger von der Milbe befallen wird und sich darin mehr Milben entwickeln können, als in der Arbeiterinnenbrut. Das Vernichten der Drohnenbrut ist also eine biotechnische Maßnahme zur Varroa-Dezimierung.

In der Demeter-Bienenhaltung verzichtet man darauf. Aufgrund des Naturwabenbaus, wie es einzig in unseren Richtlinien vorgeschrieben ist, ist es auch fast unmöglich, die Drohnenwaben konsequent zum rechten Zeitpunkt auszuschneiden.

Die Bedeutung der Drohnen im Bienenvolk

„Nutzlose Fresser“, „Faulpelze“ und ähnliche Bezeichnungen werden den Drohnen verpasst. Ihre Bedeutung wird auf die Begattung der Jungköniginnen beschränkt. Erstaunlich ist, dass durch das Ausschneiden der Drohnenbrut die Wahrnehmung der Drohnen verunmöglicht wird und sich dennoch dieses vernichtende Urteil über die Drohnen standhaft erhält.

In Demeter-Bienenvölkern schlüpfen so viele Drohnen, wie das Volk es bestimmt. Dies können zwischen 20-30% der Einzelbienen ausmachen. Eine erstaunliche Zahl, wenn man bedenkt, dass in konventionell oder biologisch gehaltenen Bienenvölkern so gut wie keine Drohnen schlüpfen.

Was tun die vielen Drohnen? Zum einen kann man beobachten, dass sie sich in kalten Nächten und Tagen wie eine wärmende Hülle um die Bienentraube legen. Eine eigentümliche Harmonie zeigt sich im Volk, die vielleicht vergleichbar ist wie der Hahn in einer Hühnerherde. Ohne Drohnen ist die Betriebsamkeit zu stark, es fehlt an Ruhe. Ihr Verhalten gleiche einem schlafähnlichen Zustand, sie drücken sozusagen die Nachtseite des Bienenvolkes aus“ erklärt es Karsten Massei in seinem Buch über „Die Gaben der Bienen“. Die emsigen Arbeitsbienen sind stetig aktiv und drücken die Tagseite aus.

Beobachtet man das Wesen der Drohnen und lässt das Wahrgenommene in sich wirken, so kann man die Ruhe und Friedfertigkeit der Drohnen erleben. Sie scheinen nichts zu erwarten und zufrieden in sich zu ruhen. Sie leben nur von März bis September in den Völkern, im Winter sind sie verschwunden, um im folgenden Frühling wiedergeboren zu werden.

Das Geheimnis der Drohnensammelplätze

Die Drohnen bergen noch viele Geheimnisse. Zur Paarung im Mai und Juni „verabreden“ sich die jungen Königinnen und Drohnen auf so genannten „Drohnensammelplätzen“. Dies sind Plätze in der Landschaft in einer Höhe von vielleicht 20 Metern. Weder Drohnen noch Königinnen waren je zuvor an diesem Platz und werden ihn auch nur einmal besuchen. Das zeitliche und örtliche Zustandekommen des Drohnensammelplatzes ist nicht geklärt. Nach der Paarung stirbt die Drohne.

Willkommene Gäste

Drohnen kehren nicht immer zu ihrem Volk zurück, in dem sie geboren werden. Vielmehr sind sie unabhängige Vagabunden: Während fremde Arbeitsbienen abgewiesen werden, erhalten fremde Drohnen stets Einlass in anderen Völkern. Sie verbinden damit die Völker untereinander.

Und was ist jetzt mit Jesus?

Tatsächlich sind Drohnen aus unbefruchteten Eiern entstanden. In der Natur kennt man solche Jungfernzeugung jedoch auch bei anderen Hautflüglern oder Blattläusen. Der Vergleich mit Jesus war für den Seminarteilnehmer sicherlich ein interessanter Einfall.

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