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Artikel: 100 Jahre Demeter-Landwirtschaft und 29 Jahre Demeter-Bienenhaltung

Im Hintergrund eine Demeter-Naturbau-Bienenwabe aus dem Brutnest mit vielen Bienen da drauf. Im Vordergrund ein Schriftzug "Demeter 100 Biodynamisch" in den Logofarben Orange und Grün.

100 Jahre Demeter-Landwirtschaft und 29 Jahre Demeter-Bienenhaltung

Lesezeit: ca. 2 Minuten, 465 Wörter

100 Jahre biodynamische Landwirtschaft – was heißt das eigentlich? Und warum ist die biodynamische Imkerei erst 29 Jahre dabei?

 

Rudolf Steiner – Philosoph und Forscher

Als Begründer der Demeter-Landwirtschaft gilt der Philosoph Dr. Rudolf Steiner. Er hat 1924, also vor 100 Jahren, den sogenannten Landwirtschaftlichen Kurs – eine Vortragsreihe – gehalten. Aus diesen Impulsen heraus ist die Demeter-Landwirtschaft entstanden, wie wir sie heute kennen.

Kriese der Imkerei gegen Ende des 20. Jhd.

Eine Ausnahme macht die Bienenhaltung als Zweig der Landwirtschaft. Die Demeter-Bienenhaltung gibt es erst seit 1995, also seit 29 Jahren. Zu dieser Zeit hatte die Imkerei zunehmend Probleme mit einem eingeschleppten Parasiten, der sogenannten Varroamilbe, die um 1980 ihren Anfang nahmen. Auch die Intensivierung der Landwirtschaft, also Monokulturen, künstliche Düngung und verstärkter Pestizideinsatz führten zu einer Verarmung der Landschaft: Es gab weniger Nahrung für Bienen, Hummeln und Co.

Suche nach Lösungen

Aus Sorge um ihre Bienen wurden zu Beginn von allen Imkereien chemische Akarizide zur Behandlung der Bienenvölker gegen die Varroamilbe eingesetzt. Es gab bis dato also keine Bio-Imkerei. Die Akarizide führten zunehmend zu Resistenzen bei der Milbe und auch zu Rückständen im Honig, so dass einige Imkerinnen und Imker begannen, sich der Probleme anzunehmen.

Es war von Anfang an klar, dass Bienen sich nicht einzäunen lassen, wie Kühe, Schweine oder Hühner. Daher kann die rückstandsfreie Nahrung allein nicht als wesentliches Kriterium für ökologische Imkerei herhalten, wie es in allen anderen ökologischen Tierhaltungen der Fall ist.

Für Imkerinnen und Imker ist der einzige Hebel, an dem sie stellen können damit es den Bienen besser geht, ihren Umgang mit den ihnen anvertrauten Tieren zu hinterfragen und zu verbessern.

Bio-Imkerei nach Bioland- und Naturland-Richtlinien

In der ökologischen Imkerei beschränkte man sich damals auf die Standortwahl, die natürlichen Materialien der Bienenbehausung und weitere Maßnahmen der Imkerinnen und Imker, um vornehmlich Rückstände in den Imkereiprodukten zu vermeiden. Daraus sind 1993 die Imkerei-Richtlinien für die Bio-Anbauverbände von Bioland und Naturland entstanden. Die Betriebsweise der Bio-Imkerei entsprach in vielen Punkten denen der konventionellen Imkerei.

Demeter-Imkerei

Einigen Imkerinnen und Imkern ging das nicht weit genug. Man wollte den Problemen in der Imkerei mit einer Bienenhaltungspraxis begegnen, welche das Wohl der Bienen in den Vordergrund stellt. Die angehenden Demeter-Imkerinnen und -Imker versuchten, die Perspektive der Bienen einzunehmen. Ihre Lebensäußerungen sollten die Leitlinie sein, wie die Imkerinnen und Imker mit den Bienen umgehen. So standen der Bautrieb, der Schwarmtrieb, der Königinnen-Hochzeitsflug, und weitere Verhaltensweisen der Bienen im Mittelpunkt der Überlegungen für eine neue Betriebsweise: Die biologisch-dynamische Bienenhaltung nach Demeter-Richtlinien war geboren. Das war 1995.

Bio-Imkerei nach EU-Verordnung

Die Bio-Richtlinien nach EU-Verordnung gilt einheitlich für alle Bio-Verbände (Bioland, Naturland, Demeter, und viele weitere) erst seit 1999. Sie legt heute den Mindeststandard fest, nach welchem alle Bio-Betriebe arbeiten dürfen. Die einzelnen Bio-Anbauverbände können daher jeweils mindestens diese oder strengere Richtlinien festlegen. Die Bio-Verbände leisteten also Pionierarbeit, in der Imkerei, wie in der Landwirtschaft.

Gemeinsam die Erde zum Blühen bringen

Für eine bienenfreundlichere und allgemein insektenfreundlichere Landschaft können wir nur gemeinsam sorgen. Denn der Flugradius der Bienen ist groß und Insekten überfliegen Grenzen. Sie benötigen das ganze Jahr hindurch Nahrung in Form von unbelastetem Pollen, Nektar und Wasser.

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