Wissenswertes
Über Pollen und Perga
Es gibt ebenso viele verschiedene Pollen, wie es Blüten gibt. Jedes Pollenkorn, die mikroskopisch kleine Einheit des Pollens oder Blütenstaubs, ist unverwechselbar in Form und Gestalt je Pflanzenart, wie der Fingerabdruck eines jeden Menschen.
Der Blütenstaub bleibt beim Blütenbesuch der Bienen in ihrem Haarkleid hängen. Dieser wird mit Nektar und wertvollen Drüsensekreten angefeuchtet und an den Hinterbeinen verstaut zum Stock getragen.
Ein Bienenvolk sammelt jährlich etwa 40 kg Pollen. Es ist die Eiweißquelle zur Aufzucht der Bienenlarven im Bienenstock. Nur wenige Gramm kann man in blütenreichen Gegenden pro Volk und Jahr ernten. Pollen wird den Bienen noch vor dem Bienenstock über „Pollenfallen“ abgenommen, in denen ihnen die bunten „Pollenhöschen“ von den Hinterbeinen abgestreift werden. Diese werden tagtäglich eingesammelt und schonend unter Bienenstocktemperatur (34°C) nachgetrocknet, da sie sonst verderben.
Foto: Norbert Poeplau
Foto: Norbert Poeplau
Achtsamkeit ist gefragt, wenn man Pollen ernten möchte. Es wird sehr gut darauf geachtet, dass den Bienen genügend Pollen für ihre eigenen Bedürfnisse bleibt. Dies ist abhängig von der Erntevorrichtung, aber auch von der Landschaft. In unserer blütenarmen Landschaft wird heimischer Pollen immer seltener. Daher sollte dieses Produkt mit Achtsamkeit und nur bei erhöhtem Bedarf genossen werden.
Pollen sind die männlichen Keimzellen einer Pflanze und enthalten in sehr vollständiger Form alle Elemente, die für unser Leben unentbehrlich sind. „Diese Elemente wirken in einer natürlichen Harmonie und Synergie zusammen, was auch bei der sorgfältigsten künstlichen Herstellung im Labor nicht nachgeahmt werden kann. Es stellt damit die vollständigste und beste natürliche, pflanzliche Nahrungsergänzung dar, die in der Natur vorkommt.“ (Dr. med. Yves Donadieu). Die Zusammensetzung des Pollens ist sehr individuell und variiert von Jahr zu Jahr, von Standort zu Standort und an einem Bienenstandort sogar von Bienenvolk zu Bienenvolk. Faszinierend!
Bienenbrot entsteht im Bienenstock aus Pollen
Wir der Pollen in den Imkereien an der Stelle nicht geerntet, so lagern die Bienen die Pollenhöschen in den Waben ab, versehen diesen zuvor mit eigenen, wertvollen Drüsensekreten und etwas Honig, stampfen ihn fest und verschließen jede Pollenzelle mit einer dünnen Schicht Honig und auch Propolis. Damit ist er luftdicht verschlossen und macht eine Art Fermentierungsprozess durch und wird so im Bienenstock haltbar gemacht. Gleichzeitig werden die Pollenschalen porös und somit alle Inhaltstoffe des Pollens leicht verfügbar. Dieses Produkt nennen wir Perga oder Bienenbrot.
Foto: Norbert Poeplau
Foto: Norbert Poeplau
Um es zu ernten, werden ganze Pollenwabenstücke entnommen, kalt gelagert, zerkleinert und das Perga vom Wachs mechanisch getrennt. Anschließend wird es grob vermahlen. Pro Jahr kann eine geringe Menge von durchschnittlich 100g Perga pro Volk gewonnen werden. Die Methode ist sehr aufwendig und arbeitsintensiv. In unserer Verarbeitung wird Bienenbrot / Perga zu keiner Zeit tiefgefroren, um die innewohnenden Qualitäten zu bewahren!
Perga ist weitaus wertvoller (da durch die Fermentierung bereits aufgeschlossen) und leichter verdaulich als Pollen. Die harte Pollenschale eines jeden Pollenkorns ist durch die Fermentierung bereits porös geworden und somit sind die Inhaltstoffe des Pollens vollständig verfügbar. Zudem wird Perga nur geerntet, wenn ein Überschuss im Volk vorhanden ist, die volkseigene Versorgung mit Pollen bereits abgedeckt ist. Es ist eine sanfte Erntemethode für das Bienenvolk.
Pollen und Perga enthalten in sehr vollständiger Form alle Elemente, die für unser Leben unentbehrlich sind; Elemente des Pollens bzw. Bienenbrot / Perga:
35% Kohlenhydrate, 20% Proteine (mit einem extrem hohen Anteil an Aminosäuren wie: Aspartansäure, Glutaminsäure, Alanin, Arginin, Cystin, Glycin, Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Prolin, Serin, Threonin, Tryptophan, Tyrosin, Valin- „Kursiv gedruckt“: alle essentiellen AS), 5% Lipide, Mineralstoffe und Spurenelemente (Calcium, Mangan, Kupfer, Kalium, Chlor, Eisen, Magnesium, Schwefel, Silizium), Vitamine (B1, B2, B3, B5, B6, B7, B8, B9, B12, D, E, Carotin), Enzyme (Amylase, Saccharase, Phophatasen), Rutin, aktive antibiotische Substanzen, Farbstoffe.